Brunsen
Die Geschichte des Dorfes.
Halbwegs zwischen Weser und Harz liegt am Fuße der Hube in einem großen Talkessel der kleine Ort Brunsen. Wie der Chronist erzählt, soll das Geschlecht derer von Brunessen z.Z. der Völkerwanderung, d.h. nach Christi Geburt, diesen Ort gegründet haben. Noch im Jahre 1285 ist die Rede von einem Ritter Chrachto von Brunessen.
So wurde damals, als unser Dorf noch eine Schule hatte, den Schulkindern die Entstehung des Namens Brunsen gedeutet. Erstmals wird der Name Brunsen in einer Urkunde von 1148 erwähnt.
Mit zunehmender Einwohnerzahl vergrößerte sich der Bedarf an Land. Es wurden Wälder gerodet und Sümpfe trockengelegt. Alte Flurnamen, wie z.B. Eschenberg, in den Teichen und Seekamp erinnern noch heute daran.
Die noch damals gebräuchliche Bezeichnung „auf dem Kloster“ lässt darauf schließen, dass Brunsen einmal der Sitz eines Klosters gewesen ist.
Mit Beginn des Handels, Anfang des 13. Jahrhunderts gewann Brunsen an Bedeutung, da sich zwei große Handels- und Heerstraßen hier kreuzten, die als Bundesstraßen noch heute bestehen. Der Gasthof Mühlenbeck, der an der Kreuzung dieser beiden Straßen liegt, entwickelte sich bald zu einem Rast- und Umschlagplatz. Erst viel später wurde mit dem Bau der Eisenbahn diese Rolle von dem nahegelegenen Kreiensen übernommen.
Mit dem Beginn des technischen Zeitalters fanden viele Bürger, die bisher ihr Auskommen in der Landwirtschaft gehabt hatten, eine neue Arbeit in der Industrie oder bei der Eisenbahn. Für sie war Brunsen dann nur noch Wohngemeinde. Wenn man bedenkt, dass um 1758 in Brunsen nicht weniger als 21 landwirtschaftliche Betriebe gezählt wurden, die bis heute auf zwei zusammengeschmolzen ist, kann man ermessen, welch große Veränderungen mit der Industrialisierung stattgefunden haben.
Noch heute erfreut den Besucher Brunsens die alte Kirche, die als Zeuge einer langen Vergangenheit am Südeingang des Dorfes steht. Fachleute schätzen den Baubeginn dieser ehemaligen Wehrkirche um das Jahr 1100.
Mit diesen wenigen Zeilen sollte die Geschichte des Dorfes nur in groben Zügen dargestellt werden. Sie erheben deshalb keinen Anspruch auf Vollständigkeit. In diesem Ort, der sich über Jahrhunderte bis in die heutige Zeit den Charakter eines Bauerndorfes bewahrt hat, bedeutet unter anderem der TSV Brunsen eine feste Größe im Dorfleben.
Das Brunser Wappen
Im goldenen Schild ein blaues Andreaskreuz, belegt mit der silbernen Kirche von Brunsen in Seitenansicht und rechtsseitigem Turm und im Schildfuß ein blauer Berg - das ist das Brunser Wappen.
Brunsen liegt unmittelbar am Schnittpunkt zweier wichtiger Handelswege und Fernstraßen, heute die Bundesstraßen 3 und 64, im Wappen durch die Kirche von Brunsen im Andreaskreuz symbolisiert.
Der Berg ist das gemeinsame Symbol aller Dörfer "Auf dem Berge". Die Farben sollen an die Zugehörigkeit zum ehemaligen Herzogtum Braunschweig erinnern.
Im Jahr 1989 wurde dem Ortsrat "Auf dem Berge" dieser Wappenentwurf in ähnlicher Weise bereits vorgelegt, im Rat kam es jedoch zu keinem Beschluß über dieses Bild. Zu Beginn des Jahres 2000 wurden Gespräche mit dem Ortsheimatpfleger von Brunsen geführt, um Brunsen zu einem Ortswappen zu verhelfen.
Mögliche Symbole, so das Gesprächsergebnis, sollten die Kirche, die Lage des Ortes am Kreuzungspunkt zweier Heerstraßen und das Weinlegat sein. Dieses Legat (Vermächtnis) stammt von einem Weinhändler, der 1484 an der Hube mit seinem Wagen verunglückte und von Einwohnern aus Brunsen geborgen und versorgt worden war. Ehe er an den Folgen dieses Unfalls starb, überwies er laut Urkunde vom 12. April 1484 dem Rat der Stadt Einbeck eine Geldsumme und bestimmte: "... Der Rat der Stadt Einbeck übernimmt auf ewige Zeiten die Verpflichtung, der Kirche zu Brunsen, über der Hube gelegen, jährlich zu Palmarum (Sonntag vor Ostern) 1/2 Stübchen des allerbesten Elsässer- oder Rheinweins zu geben, der im Stadtkeller verzapft wird. ..."
Das Legat wurde auf Anweisung der Regierung 1936 aufgehoben, seit 1985 aber wieder nach alter Tradition übergeben. Das dargestellte Wappen, das sich weitgehend an das Bild von 1989 anlehnt, unterstützte der Ortsrat der Gemeinde "Auf dem Berge" auf seiner Sitzung am 28. September 2000 und stimmte dem Entwurf zu.
In Brunsen lebten über einen langen Zeitraum ca. 350 Menschen. nach dem 2. Weltkrieg wuchs die Bevölkerung auf ihren Höchststand von ca. 600 Einwohnern an. Diese Zahl dezimierte sich bis heute auf ca. 390 Einwohner.
St. Martini Kirche
Die St. Martini Kirche zu Brunsen wurde anno 1256 zum ersten Mal urkundlich erwähnt und ist somit eine der ältesten Kirchen der Region.
Gedenkstein
Der Gedenkstein vor der Kirche wurde 1998 zum 850-jährigen Jubiläum des Ortes von einem Bürger gestiftet und aufgestellt. Er datiert die erste urkundliche Erwähnung des Dorfes Brunsen.
Darauf zu sehen ist die altertümliche Schreibweise "Brynessen" sowie das Jahr anno 1148.
Dorfgemeinschaftshaus
Das Dorfgemeinschaftshaus wurde 1985 mit großzügigen Spenden der Brunser Bevölkerung erbaut und dient nun den Vereinen. Hauptsächlich wird es durch die Tischtennis- und Gymnastiksparten des TSV und durch den Kindergarten genutzt - es kann aber auch für Feierlichkeiten gemietet werden.